Wenn sich die Tage ziehen wie Kaugummi

Der Januar dauert ewig. So fühlt es sich zumindest an. Gerade freue ich mich darüber. Ich freue mich, dass ich dank dem Umstand, zum Liegen verdonnert zu sein, ein umfangreiches Konzept fertig schreiben konnte. Dass ich viel über Gott nachgedacht habe. Dass ich nicht putzen musste ;-) Dass ich Hoffnung habe. Dass ich noch nicht durchgedreht bin. Für mich ist es nämlich echt schwer ist, jeden Tag inaktiv drinnen zu sitzen resp. zu liegen und nicht mit den Schneeschuhen durch schön verschneite Wälder, Wiesen und Berge zu stapfen. Bald ist es überstanden (ausser das mit den Schneeschuhen) und ich bin wieder ganz gesund. Endlich. Nur noch ein klein wenig Geduld. So freue ich mich an diesem und jenem und versuche, das Beste aus der Situation zu machen. So denke ich heute. Doch vor einer Woche sah das Leben anders aus.

Es gibt Tage im Leben, die sind einfach nur Scheisse. Du siehst keinen Horizont mehr. Nur noch die Umstände. Und diese haben sich irgendwie gegen dich verschworen. Du liegst da und kannst nichts tun. Du wartest einfach nur darauf, dass dieser Tag vorbei geht. Dass alles besser wird. Doch der nächste Tag wird nicht besser. Der übernächste wird es vielleicht auch nicht. So wird die nie enden wollende Woche zu zähem Kaugummi. Die sonst so rasende Zeit steht fast schon still. Du fragst dich, warum Gott nicht eingreift. Warum Gott nicht die Umstände ändert. Das Leben leichter macht. Ihm wäre es doch ein Leichtes, einzugreifen. Doch auch dieses Fragen ändert nichts. In deiner Not wendest du dich an Gott selber. Begehrst auf. Lässt alles raus. Wirfst ihm alle Enttäuschung vor die Füsse. Allen Frust. Alle Wut. Und alle Verzweiflung. Du kotzt dich aus. Wie gut, dass Er das erträgt. Und dann, wenn nichts mehr da ist, alles gesagt ist, dann kommt Jesus und legt seinen Arm um dich. Ist da mit seiner Gegenwart. Einfach nur das. Und du stellst fest, es genügt.

Und das verändert alles. Jesus ist nicht gekommen, um die Tage und Umstände einfacher zu machen. Sondern um sie mit seiner Gegenwart zu füllen. Und dadurch wird es einfacher. Es wird einfacher zu ertragen. Es wird einfacher, den Horizont zu sehen. Es wird einfacher zu glauben, dass wieder gute und schnelle Tage kommen werden. Und es wird einfacher, den Tag zu gestalten. Auch wenn er lang ist. Den Tag zu gestalten in seiner Gegenwart. In seiner Liebe gehalten. Und das ist alles, was ER möchte. Dass du dich in seine Arme fallen lässt.

Eine Erfahrung, die ich übrigens immer wieder mache. Wenn nichts mehr geht, dann ist da seine Gegenwart. Es sind keine Worte. Kein Glaube. Keine Menschen. Keine hilfreichen Gedanken. Es ist nur sein Friede. Er ist einfach da. Zieht ein. Und sonst nichts. Und es genügt.

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