Stressabbau durch Winterzauber
Winter ist eigentlich nicht so mein Ding. Es ist kalt. Die Natur befindet sich im Schwarz-Weiss-Modus. Mir fehlen die Farben. Die Tage sind kurz. Doch seit ich das Schneeschuhlaufen entdeckt habe, sehe ich im Winter doch ein kleines bisschen mehr Reiz. Wenn ich wie heute durch die verschneite Landschaft ziehe und Sonnenschein mit blauem Himmel geniesse, ziert ein Dauer-Smile mein Gesicht :D. Meine Schneeschuhtour war einfach nur wunderschön.
Ausserdem hilft Bewegung draussen enorm, meine Gedanken zu sortieren und Stress abzubauen. Und das sage ich als Sportmuffel. Wenn ich in einer so intensiven Woche stecke wie gerade, schwirrt irgendwann nur noch alles wirr in meinem Kopf herum. Mein Hirn kommt gar nicht mehr mit, all die Wahrnehmungen, Erlebnisse und Gedanken zu sortieren und sinnvoll abzulegen.
Körperliche Betätigung hilft nachweislich, Stresshormone abzubauen. Und wenn die Stresshormone abgebaut sind, kann das Hirn aus dem Notfallmodus in den normalen Modus wechseln. All die herumschwirrenden Fetzen können nun einsortiert werden. Es kehrt Ruhe ein, im Körper wie auch im Hirn. Entspannung setzt ein, die Stimmung verbessert sich und die Widerstandsfähigkeit gegenüber stressigen Situationen steigt.
So ist körperliche Aktivität im Winter nicht nur schön,
sondern durchaus auch sinnvoll, um Stresssituationen zu bewältigen.
Dumm nur, dass wir jeweils dann, wenn es stressig ist, die Idee haben, dass wir
keine Zeit für körperliche Betätigung haben. Auch heute hätte ich anderes zu tun gehabt. Doch wenn ich mich dann überwunden
und alles liegen gelassen habe, erlebe ich, dass mir diese Zeit anschliessend
nicht fehlt. Denn ich habe wieder mehr Motivation, schlafe besser und packe Anstehendes mit
Elan an.
Das trifft auf alle Menschen zu, aber ganz besonders auf hochsensitive
Menschen. Sie nehmen Reize von aussen stärker wahr, verarbeiten langsamer und erleben
auch Stress intensiver. Da braucht es gute Strategien, damit all diese Impulse
sinnvoll verarbeitet werden können. Ich arbeite als psychosoziale Beraterin oft mit hochsensiblen Menschen. In der Beratung schauen wir gemeinsam, wie die Verarbeitung all dieses Inputs gelingen kann. Ich erlebe selber immer wieder, wie das ganz schön eine Challenge ist. Doch es ist durchaus lernbar, diese Challenge zu meistern.
Heute hat sich bei mir die Theorie bestätigt. Sortiert, körperlich müde und mit innerlichen Bildern einer atemberaubenden Schneelandschaft beschliesse ich den Tag.
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