10 Dinge im Advent


Da ist sie ja schon wieder die Adventszeit. Dabei kommt es mir vor, als hätten wir gerade erst die Deko vom letzten Jahr weggeräumt… Die Zeit des Wartens oder vielleicht doch eher die Zeit des Er-wartens? Der Erwartungen? Naja, ich erwarte nicht gerade viel. Ich sehne mich höchstens nach diesem und jenem. Nach Ruhe vor allem. Punkto Adventszeit bin ich (noch) relativ relaxed. Punkto Erfüllen von Erwartungen auch. Und ich merke, wenn ich die Erwartungen an mich selber zurückschraube, gnädig mit mir selber bin und mich nicht ständig zu noch mehr Tun antreibe, so reduzieren sich die Erwartungen schon mal sehr. Fallen dann noch alle Erwartungen von aussen weg, die ich nicht erfüllen will und kann, schrumpfen sie auf die Familie. Und da erfülle ich Erwartungen gerne, wenn es darum geht, Rituale und Traditionen zu pflegen und Kinderaugen zum Strahlen zu bringe.

Ich habe mir Gedanken gemacht, was in meiner Adventszeit Platz hat und was nicht. Hier das Resultat:

10 Dinge, die ich nicht tue
  1. Ich stürze mich nicht ins Gewühl. Auf Einkaufsbummel in hektischen, schrillen Einkaufszentren kann ich gut und gerne verzichten.
  2. Ich habe nicht den Anspruch, bis Weihnachten alles geputzt und den Haushalt auf Vordermann zu haben. Ich habe keinen Vorzeige-Haushalt und brauche den auch an Weihnachten nicht zu haben. Wen’s stört, kann gerne mitanpacken.
  3. Ich schreibe keine Pflicht-Weihnachtskarten. Wieso auch?
  4. Ich bastle nicht. Das ist gar nicht meins.
  5. Ich habe keine Liste, welche Guetzlisorte alle gebacken werden müssen. Was da ist – lecker – wird garantiert gegessen. Und was nicht da ist, wird halt nicht gegessen.
  6. Ich habe keine Erwartungen, dass die Adventszeit jetzt besonders nett, harmonisch und besinnlich sein muss. Diese Zeit ist Leben pur mit allem Drum und Dran.
  7. Ich investiere nicht Stunden in Deko, die dann auch schon bald wieder weggeräumt werden muss. Ich bin da recht pragmatisch. Ich mag es gerne schön und nett. Aber der Weg dahin muss kurz und bündig sein. So besteht unser Adventskranz jedes Jahr aus vier Kerzen auf einem Altholzbrett. Vor dem Haus liegen Tannenäste auf den Blumenbänken, schnell ein paar Holzsterne und Tannzapfen drauf verteilt und gut ist.
  8. Ich verzichte auf gute Vorsätze punkto täglichen Adventsritualen und besonderen Stillezeiten. Das schafft nur Druck.
  9. Ich renne nicht an jeden Anlass, der sich mir bietet.
  10. Ich bin nicht gewillt, alle Erwartungen zu erfüllen.

Okay, das sind also ein paar Dinge, die ich nicht tue. Aber was tue ich denn stattdessen? Mal schauen, ob ich da auch 10 Punkte finde: 

10 Dinge, die ich tue
  1. Ich kaufe Geschenke möglichst lokal im Dorf oder dann halt per Internet.
  2. Ich versuche ganz entspannt zu sein und alle Arbeit, die sich vermeiden lässt zu lassen. Sicher keine Überstunden.
  3. Ich backe mit den Kindern Grittibänze. Das ist unsere Tradition am Samichlaus-Tag.
  4. Ich backe mit meinem Sohn Guetzli, wenn wir gerade Zeit und Lust haben. Ich freue mich an seiner Freude. Er liebt so Traditionen. Und ich liebe, dass er’s liebt. Interessant wie verschieden Kinder sind. Was dem einen viel bedeutet, sagt dem andern gar nichts.
  5. Ich möchte dankbar sein. Und immer wieder sehen, was wir haben und nicht, was vielleicht fehlt. Mir wird warm ums Herz, wenn ich meine Kinder und meinen Mann anschaue. Danke, dass wir einander haben!
  6. Ich sehne mich nach ruhigen Stunden bei einer Tasse Tee, nach Musizieren, nach einer Lesestunde. Wenn sich die Gelegenheit bietet, packe ich sie beim Schopf…
  7. Das Weihnachtsessen wird ganz einfach ausfallen. Und nicht viel Arbeit machen. Das Zusammensein und einander haben wird im Fokus stehen.
  8. Mein Blick wandert zur Krippe. Die Holzfiguren stehen da, erzählen das Weihnachtswunder. Erinnern mich daran, was wirklich zählt. Dass es mehr gibt als das hier.
  9. Ich geniesse die Sonne, wenn sie scheint. Die frische Luft.
  10. Ich übe mich in Gelassenheit und Gleichgültigkeit, wenn Menschen nicht verstehen, dass ich ihre Erwartungen nicht erfülle.
Irgendwie gefallen mir die 10 Punkte. Ich freue mich über und auf diese Zeit. Und ich schätze es, die Möglichkeit zu haben, Er-Wartungen nicht zu erfüllen. Aber anderes auch zu er-warten.


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