Anders als geplant

Dieses Wochenende habe ich mir definitiv anders vorgestellt: Ein Auftank-Wochenende mit 30 Frauen. Umgeben von der erwachenden Natur. Ein Stück Herz teilen. Freude bereiten. Mich berühren lassen vom Potenzial all dieser tollen Frauen. Staunen über diese 30 Persönlichkeiten, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Ok. Ist halt so. Das wiederum ausgebuchte Wochenende ist abgesagt. Zum zweiten Mal. All die vorbereiteten Inputs, Workshops, Lieder, Überraschungen warten weiter auf ihren Einsatz. Verschiedene Gesichter hinter den Namen auf der Teilnehmerliste bleiben vorläufig unbekannt. Bereits bekannte Gesichter bleiben im Körbchen «Erinnerungen». Statt mich an und mit einer Horde bunter Frauen zu freuen, sitze ich hier mit meiner bunten und echt auch tollen Familie. Ein Familienmitglied in Quarantäne und Aussicht auf eine Woche Homeschooling kombiniert mit Fulltime-Homeoffice. Ähm, wie ist das genau gedacht?

Die Natur erwacht gerade gar nicht, sondern schlummert im tiefen Winter. Ok, wenn ich nun nicht den Frühling geniessen kann, so geniesse ich halt trotzig den Winter. Ein wunderbarer Schneeschuh-Trip hat mein Herz erfreut. Fast schon kitschig waren die Tannen mit glitzerndem Weiss dekoriert. Im Dezember wird jeweils viel Geld und Plastik aufgewendet, um die Tannenbäume in den Einkaufszentren so glitzernd und schillernd hinzubekommen. Ich geniesse sie in echt – so viel schöner und stimmungsvoller. So suche ich bewusst nach Schönheit – wie im letzten Blogpost beschrieben. Und ich finde sie. Geniesse sie.

Statt mich im Hotel bedienen zu lassen, backe ich leckeres Brot. Geniesse die Koch- und Backkünste von Familienmitgliedern. Und stehe auch selber am Herd. Ich bin ein richtiger Brot-Junkie. Und backe mich gerade durch ein ganzes Brotbackbuch. Dies obwohl die Küche und ihre Utensilien eigentlich so gar nicht meine Freunde sind. Doch Brot ist was anderes… Brot in allen Varianten – da braucht es sonst nicht viel auf dem Tisch… Moment schnell: Ich muss gerade das Brot aus dem Ofen nehmen. Heute ist es ein Wurzelbrot mit Kernen.

Da bin ich wieder… Etwas liegt mir noch auf dem Herz. Im Bezug auf das abgesagte Wochenende. Vorbereitet ist da – nun also schon seit 1,5 Jahren – ein Herzensinput. Naja, es ist wohl eher eine ganze Predigt und nicht ein Kurzinput. Zu einem Thema, das finde ich echt so so so wichtig. Es brennt mir sozusagen unter den Nägeln und konnte nun immer noch nicht raus. Deshalb hier ein ganz klitzekleiner Abriss davon. Ich weiss, dass hier Frauen mitlesen, die auch gerne am Wochenende dabei gewesen wären. So will ich nicht zu viel verraten. Denn vielleicht findet das Wochenende und der Input – ähm die Predigt – ja doch mal noch statt.

Ich bin immer wieder berührt und manchmal auch überwältigt von Gottes bedingungsloser Liebe. Diese Liebe wollte ich euch – liebe Frauen – vor Augen malen. Eine vorbehaltlose Liebe, wie sie nur von Gott kommen kann. Und diese Liebe gibt mir Wert und Identität. Wir Menschen neigen dazu, unseren Selbstwert aus uns selbst heraus aufzubauen. Doch wir können Stärken suchen, Persönlichkeitsmerkmale kennenlernen, uns das Gefühl geben lassen, wie super wir sind und wie wir das Leben im Griff haben – so ein Quatsch: Da kommt der nächste Sturm angefegt und alles ist weg. Das wird uns gerade eindrücklich vor Augen geführt. Wenn wir abhängig sind von den Rückmeldungen aus menschlichen Beziehungen, ob die andern oder ich mich selber gut finde, ob die Lebensumstände gerade in mein Portfolio spielen oder nicht, so ist das ein sehr fragiles Gefüge. Nichts was wirklichen Wert gibt und Bestand hat. Und schon gar nicht bedingungslosen Wert. Selbstgemachte Selbstannahme ist zerbrechlich. Entscheidend ist nicht, wie wir uns sehen. Es geht um unser Bild von Gott! Es geht um die Frage, wie Gott uns sieht! Wenn wir seine Liebe beginnen zu begreifen und bis ins Innerste zu erkennen, wer wir in Gottes Augen sind, nämlich seine geliebten Töchter und Söhne, so wird das unser ganzes Leben und Denken auf den Kopf stellen. Meines jedenfalls hat es. Das gibt Selbstbewusstsein. Sinn und Ziel. Angenommensein und die ersehnte Zuwendung. Und nicht irgendwelche eigene Bemühungen. Gottes bedingungslose Liebe gibt uns Wert! Einen Wert, der total unabhängig von Leistung und der Meinung anderer ist! Dieser Wert steht einfach da – ganz egal was ist!

Das wünsche ich dir, dass du diesen Wert erkennst und daraus schöpfen kannst. Denn das gibt Stabilität und hilft, den Stürmen und Konflikten dieser Zeit zu trotzen. So möchte ich dir einfach zusprechen: Du bist geliebt. Kostbar. Geachtet. Angenommen. Von unschätzbarem Wert.

Ach ja, dazu hätte ich noch so viel mehr zu sagen. Diese Zeilen reichen niemals aus, um dieses grosse Herzensthema aufzugreifen. Aber vielleicht bist du einfach beim nächsten Auftank-Wochenende mit dabei?



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