Ein Hauch von Abenteuer

Das neue Jahr ist noch keine drei Wochen alt und doch schon so vertraut. Eigentlich ist es gar nichts Neues. Alles nimmt seinen gewohnten Lauf. Warum eigentlich immer dieser Hype ums neue Jahr? Es ändert sich die hinterste Zahl. Sonst nichts. Die schmutzige Wäsche stapelt sich immer noch. Putzen muss auch heute sein. Die Kinder gehen genauso ungerne zur Schule wie vorher. Mal haben sie gute Laune. Mal überhaupt nicht. Arbeit gibt’s genug. Natürlich, jeder Tag bringt Überraschungen. Genau wie vorher. Neues kommt und geht. Genau wie immer. Das hat mit dem neuen Jahr wenig zu tun. Das Leben ist im Fluss, könnte man sagen. Doch das tönt so esoterisch. Das Leben ist ein Abenteuer. Tönt das besser? Jeder Tag wartet mit neuen Abenteuern auf. Hm, hört sich jetzt abenteuerlicher an, als es ist. Heute besteht das Abenteuer aus einem richtig trüben Tag mit Sturm, Schnee und Regen. Aus Putzen und dem Abarbeiten der Pendenzenliste. Das stürmische Westwindwetter hält an. Drückt auf die Stimmung. Aktivitäten im Freien – vergiss es! Der Vitamin D-Pegel schreit nach Nachschub. Abenteuer? Naja, ich weiss nicht. Aber ich habe die Wahl, in eine Schlechtwetter-Lethargie zu versinken oder aber mich hinzustellen und zu sagen: So, packen wir’s! Ich mache jetzt was draus. Aus dem stürmischen Wetter. Aus der geschenkten Zeit. Aus der Zeit mit den Kindern. So lache ich über den neusten Witz. Höre mir die neuste Schlagzeug-Komposition an. Oh weh, meine Ohren… ;-) Ich heitere die Familie mit einem leckeren Essen auf. Entdecke spannende Weisheiten in einem Buch. Schmiede Pläne. Für den Frühling. Für die Zukunft. Ich freue mich über Erfolge. Ich rede mit meiner Teenie-Tochter über Gott und die Welt. Übers Erwachsen werden. Und über die nervigen Klassenkameraden. Ich frage meinen Mann, was ihn beschäftigt. Albere mit ihm rum. Wir freuen uns, dass alles seinen gewohnten Lauf nimmt. Der Wintersturm rüttelt und schüttelt weiter. Hier ist es gemütlich. Es ist Leben. Und ein Hauch von Abenteuer. 

Das Leben ist voll von Abenteuern. Kleinen und grossen. Und unsere Aufgabe ist es, diese Abenteuer mit Gottes Hilfe zu meistern. Wir können Probleme sehen. Oder wir können Abenteuer sehen. Wir entscheiden, was wir sehen. Probleme machen uns passiv. Abenteuer aktiv. Abenteuer lassen uns Gottes Perspektive erahnen. Widrigkeiten sind dann nur Stolpersteine auf dem Weg zum Ziel. Stürmische Tage werden zu einem Abenteuer, auf das wir später gestärkt zurückblicken können. An Gottes Hand laufen wir immer weiter. Egal ob es stürmt, ob die Sonne scheint, ob es regnet oder schneit. Nichts hält uns auf. Es geht immer weiter. Dem Ziel entgegen. Dieser Gedanke gefällt mir. Und so verzichte ich darauf, mir Sorgen zu machen, was das neue Jahr bringen wird. Ich bin einfach mal gespannt auf die Abenteuer, die Gott für uns bereithält.

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